Gott segnet

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Argentinien, 1992

In einem Elendsviertel in Laferrere, einem Vorort von Buenos Aires.
Wir sind für einige Monate hierhergekommen und es waren für uns, Kleine Brüder, die ersten Schritte in dem argentinischen Land. Zu welcher armen Baracke sollten wir jetzt gehen? Bei welcher dieser mittellosen Familien sollten wir heute unser Brot betteln? Auf der Lehmstraße kam uns eine Frau entgegen.
„Holà1!“
Wir wagten, sie zu fragen. Sie hörteuns zu und lächelte sofort, als sie verstand, worum es ging.
„Was für eine Vorsehung, zwei Missionare in unserem Haus zu empfangen!“ Was für eine Vorsehung – das war ihre Antwort, und das war alles.
Voll eifriger Freude drängte sie uns, ihr zu folgen: das Haus war gleich in der Nähe.
Wir gingen hinein in den größten Raum. Ein ungefähr zehnjähriges Mädchen saß am Tisch. Die Mutter rief sie her, um uns zu begrüßen und erklärte, dass diese zwei Missionare heute Mittag hier mit ihnen essen werden. Sie bat sie, schnell zum Laden im Viertel zu laufen und das notwendige zum Essen zu kaufen. Sie flüsterten miteinander, aber wir hörten nicht, worum es ging. Das Mädchen lief schnell hinaus.

Das kleine Mädchen kam mit den Einkäufen in seinen Armen zurück. Die Mutter beeilte sich beeilte, den Tisch als einen wahren Festtisch herzurichten, denn für sie war der Besuch dieser zwei Missionare ein Besuch vom Himmel.
Danke, dassihr uns besucht habt! Wie oft haben wir das von denen, die uns aufgenommen haben, gehört, obwohl wir Danke sagten.
Wir blieben ca. zwei Stunden bei ihnen. Wir sprachen viel vom Glauben an Gott. Von diesem Glauben, der einen aufrecht erhält, in der schwierigen Lebenssituation und den täglichen Prüfungen, die eine Familie in Elendsvierteln erfährt: Seit Monaten war der Vater arbeitslos, aber sie müssen die Kinder ernähren. Der Familie fiel es schwer durchzukommen. Aber das Herz der Mutter verzweifelte nicht. Ihr Glaube war groß. Sie stützte sich auf den Felsen, Gott, der Gute, der sehr Gute, der sie nicht verließ.

Wir beteten zusammen und erbaten die Fülle, die Überfülle an Segen für diese Familie. Sehr bewegt verließen wir sie, aber wir waren auch getröstet durch das Glaubenszeugnis der Mutter und aufgebaut auf dem Felsen des Vertrauens.

Fünf Jahre später sind wir nach Laferrere zurückgekommen. Dieses Mal jedoch, um hier zu bleiben und auch in einem kleinen Haus zu wohnen. Als wir eines Tages das Viertel durchquerten, rief uns ein junges Mädchen. Sie lief zu uns und sagte: „Erinnert ihr euch an mich? Oh, ich erinnere mich an euch! Vor fünf Jahren sind zwei Missionare, die genauso angezogen waren wie ihr, bei uns gewesen. An jenem Tag haben wir nichts mehr im Haus gehabt. Meine Mutter bat mich, etwas für das Essen einzukaufen, und ich sollte es auf Kredit einkaufen. Dann hat sie ein Festessen zubereitet und wir haben gemeinsam gegessen. Aber, … aber was ihr nicht wisst: Nach eurem Besuch hat unser Vater wieder eine Arbeit gefunden! Und seitdem hat es zu Hause nie mehr an Brot gefehlt!“

Ja, wir erinnerten uns, aber wir wussten nicht, wie sehr die Mutter an jenem Tag alles mit uns teilte. Sie hatte auch, wie die Witwe im Evangelium, alles gegeben. In einem vollkommenen„Umsonst“. Im übergroßen Vertrauen auf die Vorsehung.

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1 . Traduction: Bonjour!

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